Sing mei Sachse, sing
Der Sachse liebt das Reise sehr, nu dem lich das in' Knochen!
Drum fährt er gerne hin und her in sein' drei Urlaubswochen.
Bis nunder nach Bulgarchen, tut er de' Welt beschnarchen!
Und sin' die Koffer noch so schwer, und sin' zu voll die Zieche
und is' es Essen nich weit her, das kennt er zur Genieche.
Der Sachse tut nich' gnietchen, der Sachse singt e Liedchen:
Sing, mei Sachse, sing! Es is' e eichen Ding
und ooch e tichtches Glick um d'n Zauber der Musik:
Schon es kleenste Lied, das legt sich offs Gemied
und macht dich oochenblicklich ze'frieden, ruhig und glicklich!
Der Sachse liebt e satten Saund, und tun wo Geichen röhrn -
ob Opernhaus, ob Andergraund - echal, das muß er hör'n!
Und schluchzt der Geichenboochen, da kriecht er feichte Oochen!
Der Sachse schmilzt ähm leicht dahin auf des Gesanges Fliecheln,
doch eh' die Träne troppt vom Kinn, da weiߴer se zu ziecheln!
Der Sachse tut nich wein', der Sachse stimmt mit ein:
Sing, mei Sachse, sing! Es is' e eichen Ding
und ooch e tichtches Glick um d'n Zauber der Musik:
Schon es kleenste Lied, das legt sich offs Gemied
und macht dich oochenblicklich ze'frieden, ruhig und glicklich!
Der Sachse is der Welt bekannt als braver Erdenbercher,
und fährt er ringsum durch das Land, da macht er keenen Ärcher.
Da braucht er seine Ruhe und ausgelatschte Schuhe!
Doch kommt der Sachse nach Berlin, dort könn'se ihn nich' Leiden!
Da wolln'sen eene drüber ziehn, da wolln'se mit ihm streiten!
Und tut mern ooch verscheißern - sei' Liedchen singt er eisern:
Sing, mei Sachse, sing! Es is' e eichen Ding
und ooch e tichtches Glick um d'n Zauber der Musik:
Schon es kleenste Lied, das legt sich offs Gemied
und macht dich oochenblicklich ze'frieden, ruhig und glicklich!