Einst machte sich ein Knecht am heilig' Abend mit seinem Hund, dem Vieräugl, auf den Weg zur heute verfallenen Vierkaser-Alm am westlichen Untersberg. Der Weg dorthin war ziemlich weit, es dunkelte bereits als der Knecht mit dem Hund zum Alpgatter kam. Von derot bir zur Hütte waren es noch gut eine Viertelstunde, dem Knecht war es schon unheimlich, dieses Almgehen bei hereinbrechen der Nacht. So weit weg von den Häusern, ganz allein in der Alm. Noch dazu am heiligen Abend. Kaum ging er bei dem Almgitter hinein so hörte er drüben in der Schattenseite aus dem finsteren Wald eine gar schreckliche Stimme, die fortwährend rief “Pock an, pock an, siagst nit den blondhoarign Mann!", und herüben rief eine andere Stimme: "Hiazt pock i nit an, hiazt pock i nit an, er hot sein vieraugatn Beißa voran!" Dem Knecht ein Gruslen über den Rücken als er dies hörte, schaute sich nach allen Seiten um, konnte aber nirgends etwas verdächtiges wahrnehmen.
Doch kaum war er einige Schritte gegangen als ihm wieder aus der Nähe etwas zurief "Haha, dir gang's heit nit ra, wenn der vIerauge Beißa nit war..."
Wie der Knecht dies hörte rannte er vor Schreck mitsamt seinem Hund zu Hütte und dort band er den Hund an der Hüttentüre an, sperrte diese auf und ging hinein. Als er aus der Hütte kam sah er zu seiner Verwunderung sah er einen zweiten Hund, welcher genau die Größe und das Aussehen des seinen hatte.
Der Knecht ging hinzu, um seinen Hund loszubinden. Da aber beide gleich groß und von gleicher Farbe waren, wußte er nicht zu sagen, wer der Seine sei. Der eine stand etwas schei beiseite und ließ traurig den Kopf hängen, während sich der andere an den Knecht herandrängte und ihm zu schmeicheln suchte. Da glaubte der Knecht es sei der seinige und band ihn los dann machte er sich mit ihm auf den Heimweg. Den anderen ließ er bei der Hütte zurück. Wie er ein Stück des Weges zurück gelegt hatte, hörte er wieder eine Stimme aus dem Wald heraus: "Pock an, pock an!, traust di net auf'n Mandl dro" Und in seiner Nähe rief es herüber: "Joh joh, hiazt pock i an, hiazt hot a sein vieraugatn Beißa vataun!"
Wie der Knecht dies hört, wollte er davonlaufen doch der Hund packte ihn beim Rockkragen und zerrte ihn zur narhliegenden Felswand. Dort kam auf einmal ein schwarzes Mandl daher, klopfte dem Knecht auf die Schulter und sagte: "Was der schwarzaugene Beißer mir bringt ein, das ist auf immer und ewig mein!"
Dann gab der schwarze dem Knecht ein Zeichen, dass dieser mitgehe. Doch der Knecht war nicht gewillt zu folgen und nahm sich vor alles daran zu setzen, von diesem unheimlichen Orte so schnell als möglich fortzukommen. Und in dem Augenblicke, wie er sich dies vornahm, stellte sich sein vorheriger Mut wieder ein und seine jugendliche Kraft ließ ihn das Äußerste